Anleihen ETF

Anleihen-ETFs und warum sie derzeit nicht zu empfehlen sind

Das Wichtigste in Kürze

Folgende Informationen geben wir dir in diesem Beitrag:

Anleihen

Festverzinsliche Wertpapiere

Was genau ist ein Anleihen-ETF?

Ein Bündel aus mehreren Anleihen

Warum waren Anleihen-ETFs sinnvoll?

Dein risikoarmer Baustein im Portfolio

Warum ist ein Anleihen-ETF aktuell keine gute Option?

Die Zinsen steigen und Anleihen werden bald noch attraktiver​

Sichere Alternativen

Festgeld und Tagesgeld

Wie du sicher mitbekommen hast, geht es auf dem Finanzmarkt aktuell turbulent zu. Die US-Notenbank und auch die europäische Zentralbank haben ihren Leitzins angehoben. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Börse und damit auch auf die eigene Anlagestrategie. Beim Investieren am Aktienmarkt galten Anleihen / Anleihen-ETFs bislang als risikoarmer Baustein, die man für mehr Sicherheit ins eigene Portfolio aufnehmen konnte. Warum empfehlen wir sie derzeit aber nicht? Das verraten wir dir in diesem Artikel – wie immer Schritt für Schritt. Daher soll es im Folgenden zunächst darum gehen, was genau ein Anleihen-ETF ist. Danach beschreiben wir dir, was sich aktuell verändert und welche Investitionen wir daher als Alternativen empfehlen.
Anleihen ETF

Anleihen

Festverzinsliche Wertpapiere

Nehmen wir an, du willst dich völlig unabhängig von irgendwelchen Versicherungen für dein Alter absichern, brauchst für dich aber ein größeres Gefühl der Sicherheit und willst deshalb nicht ausschließlich in Aktien investieren. Dann boten sich in der Vergangenheit Anleihen für dich an. 

Anleihen ETF

Anleihen sind nichts anderes als festverzinste Wertpapiere. Das sagt dir auch nicht mehr? Ganz einfach: investierst du in Anleihen, dann leihst du jemandem Geld und bekommst das Geld nach einer vorgegebenen Laufzeit wieder zurück. Für deine Leihgabe erhältst du zusätzlich Zinsen. Ähnlich also, wie wenn du bei der Bank einen Kredit aufnimmst, nur dass du selbst in diesem Fall der Kreditgeber bist. 

Anleihen-ETF

Anleihen werden hauptsächlich von Staaten, Unternehmen und Banken herausgegeben. Vielleicht hast du schon einmal den Begriff „Bond“ gehört, das ist einfach der englische Begriff für eine Anleihe. Oder den Begriff „Rentenfonds“ – das wiederum ist ein Fonds, der aus Anleihen besteht. Der Begriff „Rente“ hat in diesem Fall nichts mit deiner monatlichen Rente im Alter zu tun, sondern bezieht sich auf eine regelmäßige Zahlung, die du für dein angelegtes Kapital erhältst. Das ist verwirrend, aber leider gibt es für diesen Begriff tatsächlich zwei verschiedene Verwendungsarten. 

Anleihen-ETF

Was genau ist ein Anleihen-ETF?

Ein Bündel verschiedener Anleihen
Ein Anleihen-ETF bündelt nun mehrere dieser Anleihen und orientiert sich genau wie ein Aktien-ETF an einem vorgegebenen Index. Du kannst so direkt und kostengünstig in mehrere Anleihen gleichzeitig investieren. Anleihen-ETFs können dein Risiko deutlich senken, sind aber natürlich auch nicht komplett frei von Risiken. Je kreditwürdiger z.B. der betreffende Staat ist, desto risikoärmer ist dein Investment. Dass ein Staat pleitegeht, kann natürlich vorkommen. Daher solltest du bei der Auswahl deines Anleihen-ETFs auch darauf achten, wer oder was dort dahintersteht.
Anleihen ETF
Es gibt Rating-Agenturen, welche die Kreditwürdigkeit von Staaten beurteilen. Sie vergeben Noten von AAA bis C-, wobei das sogenannte „triple A“ die Bestnote darstellt und ein C- für dich heißt, dass du hier besser die Finger davonlässt. Die 3 bekanntesten Rating-Agenturen sind Standard & Poor´s, Moody´s und Fitch. Deutschland beispielsweise erhält derzeit von allen drei Agenturen die Bestnote, ebenso die Schweiz.
Anleihen-ETF

Warum waren Anleihen ETFs sinnvoll?

Dein risikoarmer Baustein im Portfolio
Warum erklären wir dir das Ganze? Nun ja, weil es in den letzten Jahren sinnvoll war, das eigene Portfolio um einen oder mehrere Anleihen-ETFs zu ergänzen, für den Fall, dass du ein sicherheitsliebender Mensch bist. Wenig Risiko bedeutet gleichzeitig natürlich weniger Renditechancen. Um aber nicht panisch zu werden, wenn die Kurse mal im Keller sind, hilft es, einen sicheren Baustein im Portfolio zu haben. Ein ausgeglichenes Depot konnte und sollte sich also aus Anleihen-ETFs und Aktien-ETFs zusammensetzen – zumindest in der Vergangenheit.
Anleihen ETF
Bei Aktien-ETFs kannst du zum einen durch die Dividenden Gewinne erzielen (also durch die Gewinnbeteiligung am Unternehmen) und zum anderen durch Kursschwankungen (also, wie stark der ETF bzw. die Aktien derzeit nachgefragt sind). Anleihen-ETFs funktionieren ähnlich. Auf der einen Seite hast du den festen Zins, den du für deine Leihgabe erhältst. Auf der anderen Seite hast du die Kursschwankungen. Je höher die Nachfrage nach den Anleihen, desto höher auch der Kurs. Du kannst deinen Anleihen-ETF also bei einem hohen Kurs verkaufen und dadurch Gewinne erzielen. Willst du langfristig dein Geld anlegen, dann können dir Kursschwankungen natürlich erstmal egal sein und nur der Zins ist relevant.
Anleihen ETF

Warum ist ein Anleihen ETF aktuell keine gute Option?

Die Zinsen steigen und Anleihen werden bald noch attraktiver

Nun ja, die US-Notenbank hat eben erst ihren Leitzins erhöht. In der Vergangenheit war es so, dass die Europäische Zentralbank nicht lange auf sich warten ließ und ebenfalls den Leitzins angepasst hat. D.h., dass es für die Banken, Unternehmen und auch dich zukünftig teurer wird, wenn du dir Geld leihen willst. Du musst dann mehr Zinsen bezahlen.

So ist es dann umgekehrt zukünftig lukrativer, Geld zu verleihen, also in deinem Fall in Anleihen zu investieren. In den letzten 30 Jahren sanken die Zinsen immer weiter. Anleihen waren also gefragt, da der Zinssatz für eine bestimmte Dauer festgelegt war. Nun waren die Zinsen aber auf einem so niedrigen Stand, dass sie nicht weiter sinken konnten. Und voraussichtlich werden sie in den kommenden Monaten und Jahren weiter steigen. Tun sie das, dann verlieren bestehende Anleihen an Attraktivität, die Nachfrage sinkt und sie verlieren an Wert, denn neue Anleihen zum höheren Zins sind dann lukrativer.

Anleihen ETF
Willst du Anleihen in dein Portfolio mit aufnehmen, dann lohnt es sich, hier abzuwarten oder Anleihen mit einer sehr kurzen Restlaufzeit zu nutzen. Wir sagen bewusst „abwarten“, denn zukünftig können Anleihen durchaus wieder sehr attraktiv werden, um Sicherheit im Portfolio zu stärken.
Anleihen ETF

Sichere Alternativen

Festgeld und Tagesgeld
Willst du heute einen sehr sicheren Baustein in deinem Portfolio haben, dann kannst du aber auch Festgeld oder Tagesgeld wählen.

Festgeld

Beim Festgeld verleihst du dein Geld an eine Bank und bekommst dafür ebenfalls Zinsen. Das Festgeld wird aber im Vergleich zu den Anleihen nicht an der Börse gehandelt. Hier bist du keinen Kursschwankungen ausgesetzt. Die Bank mag im Hintergrund mit deinem Geld handeln, aber du bist davon nicht betroffen.

Festgeld ist dafür aber sehr unflexibel. Du bindest dich an einen festgelegten Zeitraum und bekommst das Geld erst danach wieder. Daher gilt auch hier: die Laufzeit darf momentan nicht zu lange sein. Denn auch beim Festgeld werden die Zinsen irgendwann wieder steigen. Achte also darauf, dass die Laufzeit nur bei einigen Monaten oder maximal einem Jahr liegt.

Anleihen ETF

Tagesgeld

Eine weitere Alternative ist derzeit das Tagesgeldkonto. Hier bist du extrem flexibel und kommst jederzeit an dein Geld heran. Sobald Anleihen dann wieder attraktiver sind, kannst du vom Tagesgeld auf Anleihen umschichten. Momentan bekommst du beim Tagesgeld fast keine bis gar keine Zinsen. Aber dein Geld ist auf jeden Fall sehr sicher „geparkt“. Die hohe Inflation führt zwar zu einem Kaufkraftverlust (für das gleiche Geld wirst du zukünftig weniger kaufen können), diesen musst du aber leider in Kauf nehmen und er ist der Preis für die gegenüberstehende hohe Sicherheit.

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