Josephine

Die private Rentenversicherung als Vorsorgebaustein für Grenzgänger:innen - ist das sinnvoll?

Das Wichtigste in Kürze

Eine private Rentenversicherung ist eine Art Sparvertrag, bei dem man regelmäßig Beiträge einzahlt und dafür im Alter eine garantierte monatliche Rente erhält.
Diese Art der Vorsorge bietet zusätzlich Sicherheit.
Hohe Kosten führen zu geringen Renditen und die Verträge sind oft unflexibel. 
Zur weiteren Grundabsicherung kann eine ETF-basierte Nettopolice für dich Sinn machen.
Wir alle müssen zusätzlich privat vorsorgen. Die staatlich geförderten Produkte sind für Grenzgänger:innen entweder nicht nutzbar (Riester) oder oft nicht sinnvoll (Rürup). Welche Möglichkeiten habe ich dann, wenn ich eine zusätzliche garantierte Rente haben möchte?

Dann bleibt dir nur die private Rentenversicherung. Ob sich das in deinem Fall lohnt und du einen solchen Vertrag abschließen solltest, musst du selbst entscheiden. Wir wollen dir hier die Vor- und Nachteile dieser Vorsorgeform aufzeigen.
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So funktioniert die private Rentenversicherung

Bei der privaten Rentenversicherung handelt es sich eigentlich nicht um eine Versicherung im klassischen Sinn. Sie funktioniert in gewisser Weise wie ein Sparplan. Du zahlst monatlich einen bestimmten Betrag an die Versicherungsgesellschaft. Diese investiert das Geld für dich und versucht es zu vermehren. Von einem festgelegten Zeitpunkt an wird dir dann eine monatliche Rente ausbezahlt – und das dein Leben lang. Mit Zusatzleistungen wie dem Todesfallschutz oder der Hinterbliebenenversorgung, wird aus dem Vertrag eine Versicherung.

Das klingt per se erst einmal gut. Leider lohnen sich diese Versicherungen aber in sehr vielen Fällen nicht. Die Versicherungsgesellschaft investiert dein Geld und wieviel du am Ende bekommst, hängt auch hier davon ab, wie gut sich die Märkte entwickeln. Die Versicherung garantiert dir daher auch nur eine geringe Rentenzahlung. Außerdem kostet dich die Sicherheit einer lebenslangen Auszahlung auch einiges. 
Die Laufzeit einer privaten Rentenversicherung kann individuell festgelegt werden und endet in der Regel mit dem Eintritt in den Ruhestand. Ab diesem Zeitpunkt wird die garantierte monatliche Rente gezahlt, die in der Regel auch inflationsgeschützt ist.

Es gibt verschiedene Arten von privaten Rentenversicherungen, zum Beispiel die klassische Rentenversicherung, die fondsgebundene Rentenversicherung oder die indexgebundene Rentenversicherung. Je nach Versicherungsart ergeben sich unterschiedliche Rendite- und Risikoprofile.

Schauen wir uns nun die Vor- und Nachteil etwas genauer an.
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Was spricht für eine private Rentenversicherung?

Es gibt ein paar Gründe, die für eine private Rentenversicherung als Altersvorsorge sprechen können:
  • Langfristige Planungssicherheit: Eine private Rentenversicherung bietet dir die Möglichkeit, langfristig zu planen und eine gewisse Sicherheit für dein Alter zu schaffen. Du kannst dich auf eine regelmäßige Rentenzahlung verlassen, die in der Regel auch inflationsgeschützt ist.

  • Flexibilität: Eine private Rentenversicherung kann deinen individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel eine Einmalzahlung oder eine monatliche Rente. Auch die Laufzeit und die Höhe der Versicherungssumme können individuell festgelegt werden.

  • Inflationsschutz: Eine private Rentenversicherung kann einen gewissen Inflationsschutz bieten, da die Rente oft an den Lebenshaltungskostenindex gekoppelt ist.
Aber auch hier gibt es enorme Nachteile auf die wir dich unbedingt hinweisen wollen. 
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Was spricht gegen eine private Rentenversicherung?

  • Hohe Kosten: Private Rentenversicherungen sind oft mit hohen Kosten verbunden. Diese Kosten können die Rendite der Versicherung schmälern.

  • Unflexibel: Eine einmal abgeschlossene private Rentenversicherung ist oft nicht mehr flexibel. Änderungen der Versicherungsbedingungen sind meist nur mit hohen Kosten verbunden oder gar nicht möglich.

  • Geringe Rendite: Die Rendite einer privaten Rentenversicherung kann im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Aktien oder Immobilien eher gering ausfallen.

  • Kapitalverlust: Eine private Rentenversicherung ist oft mit einer Kapitalgarantie verbunden. Das kann im Gegenzug bedeuten, dass du bei vorzeitiger Kündigung oder Tod vor Rentenbeginn einen Großteil des Kapitals verliert. Willst du den Vertrag irgendwann nicht mehr weiterführen, dann solltest du ihn daher auch nicht kündigen, sondern nur beitragsfrei stellen.

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Macht es Sinn als Grenzgänger:in eine private Rentenversicherung abzuschließen?

Die Vor- und Nachteile kennen wir nun. Anhand welcher Kriterien sollst du dich also nun entscheiden? Damit eine private Rentenversicherung für dich Sinn macht, sollten zwei Faktoren erfüllt sein bzw. auf dich zutreffen: 
1. Du möchtest eine zusätzliche Grundabsicherung im Alter haben, weil deine gesetzliche und betriebliche Rente nicht ausreichen werden, um dich ausreichend abzusichern. Wenn deine Rente also eher gering ausfallen wird, dann kann dich die private Rentenversicherung zusätzlich absichern und Sinn machen. 
2. Du schließt eine Nettopolice auf ETF-Basis ab. Alle anderen Formen der privaten Rentenversicherung lohnen sich in der Regel nicht. Diese Nettopolicen bekommst du bei einer Honorarberatung. Die Beratung kostet dich zwar etwas, aber am Ende hast du ein Produkt, das genau auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist und bei dem die Kosten nicht die Rendite auffressen.
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Unser Fazit: Die private Rentenversicherung kann als ETF-basierte Nettopolice durchaus Sinn machen. Da du aber auch mit ihr keine ordentliche Rendite erzielen kannst, sollte sie wirklich nur der zusätzlichen Grundabsicherung dienen. Um wirklich sinnvoll fürs Alter vorzusorgen, kommst du nicht umhin, selbst am Aktienmarkt zu investieren. Die Versicherung macht nichts anderes, als dein Geld in ETFs anzulegen - warum also nicht selbst die Sache in die Hand nehmen und das passende ETF-Portfolio für dich zusammenstellen? So entstehen dir keine unnötigen Kosten und du kannst dein Portfolio nach deinem Risikoprofil zusammenstellen.
Zusätzlich ist bei uns Grenzgänger:innen die Grundabsicherung oft schon durch die gesetzliche und betriebliche Altersvorsorge der Schweiz gegeben. Da sollte man sich gut überlegen, ob man noch einen zusätzlichen, relativ unflexiblen Baustein nutzen will. Aber hier spielt deine Risikobereitschaft und dein Bedürfnis nach Sicherheit eine große Rolle bei der Entscheidung. 

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