Basisrente

Soll ich als Grenzgänger:in die Basisrente benutzen?

Das Wichtigste in Kürze

SO FUNKTIONIERT DIE BASISRENTE

Die Basisrente ist eine Form der privaten Altersvorsorge, bei der regelmäßig Beiträge eingezahlt werden, um im Alter eine lebenslange Rente zu erhalten.

WAS SPRICHT FÜR EINE BASISRENTE?

Der Steuervorteil und die Sicherheit überzeugen manchen.

WAS SPRICHT GEGEN EINE BASISRENTE?

Fehlende Flexibilität, starre Verträge, hohe Kosten und deine bereits bestehende Grundabsicherung sind nur einige Gründe die gegen einen Rürup-Vertrag sprechen.

MACHT ES SINN ALS GRENZGÄNGER:IN DIE BASISRENTE ZU NUTZEN?

Nein. Wenn du in der Schweiz angestellt bist verfügst du bereits über eine solide Grundabsicherung. Die private Altersvorsorge nimmst du lieber selbst in die Hand.

Du hast sicher schon von Rürup-Verträgen gehört. Und vielleicht auch davon, dass sie ziemlich in Verruf geraten sind. Warum? Die Produkte seien zu teuer und nicht die Anleger:innen, sondern die Versicherungen verdienten an den Modellen. Die aktuelle Bundesregierung plant deshalb, die privaten Altersvorsorgeprodukte grundlegend zu reformieren. Schauen wir uns die Basisrente mal aus der Sicht eines Grenzgängers / einer Grenzgängerin an. 

Basisrente

So funktioniert die Basisrente

Die Basisrente, auch Rürup-Rente genannt, ist eine Form der privaten Altersvorsorge. Ihr Name deutet schon darauf hin: sie ist Teil der ersten Säule des Deutschen Rentensystems, nämlich der Basisversorgung. So viel ist also direkt jetzt schon klar: sie soll zur zusätzlichen Grundabsicherung dienen. Sie ist also kein Produkt welches sich eignet, um ordentlich Rendite zu erwirtschaften. Nein, sie soll als ein sehr sehr sicherer Baustein der Altersvorsorge dienen. Und zwar denjenigen, die nicht genügend Grundabsicherung durch die gesetzliche und betriebliche Rente haben. 

Sie funktioniert so, dass du als Versicherte:r regelmäßig Beiträge in einen Vertrag bei einem Versicherungsunternehmen einzahlst. Im Gegenzug garantiert dir die Versicherung im Alter eine lebenslange Rentenzahlung.

Die Basisrente weist im Vergleich zu anderen Rentenformen einige Besonderheiten auf. Zum einen ist der steuerliche Aspekt zu nennen: Du kannst deine Beiträge bis zu einem bestimmten Betrag (26´528€, Stand 2023) von der Steuer absetzen und so deine Steuerlast senken. Aber Achtung: von diesem Höchstbetrag musst du noch abziehen, was du bereits in die AHV und auch was du und dein Arbeitgeber in die Säule 2a (= Obligatorium) einbezahlt. Je nach Verdienst, bleibt also gar nicht mehr soviel übrig, was du tatsächlich steuerfrei einbezahlen kannst.
Die Rente selbst muss später außerdem voll versteuert werden. Das Thema „Steuerersparnis“ relativiert sich also drastisch unter diesen beiden Gesichtspunkten.

Du hast bei der Basisrente auch die Option, Einmalzahlungen oder Sonderzahlungen zu leisten. Das bietet sich natürlich an, wenn du ein 13. Monatsgehalt oder einen Bonus ausbezahlt bekommst. Die Möglichkeit einer Einmalzahlung führt auch dazu, dass ehemaligen Grenzgänger:innen die Basisrente gerne verkauft wird, wenn man seinen Arbeitgeber in der Schweiz verlässt und zum Beispiel zurück nach Deutschland wechselt. Denn dann hat man die Möglichkeit, einen Teil seiner Freizügigkeitsleistung, also das Geld aus der 2. Säule in eine Basisrente zu überführen. Empfehlen würden wir das jedoch nicht. 

Basisrente

Zum anderen ist die Basisrente nicht vererbbar. Das bedeutet, dass nach deinem Tod kein Anspruch mehr auf die Rente besteht und auch keine Auszahlung an Hinterbliebene erfolgt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man bei einer Basisrente nicht vorzeitig auf das angesparte Kapital zugreifen kann. Im Gegensatz zu anderen Rentenformen wie der Riester-Rente oder der betrieblichen Altersvorsorge ist eine Kapitalauszahlung vor Rentenbeginn nicht möglich.

Die Basisrente ist vor allem für Selbstständige und Freiberufler:innen interessant, da diese häufig nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Und genau für diese Gruppe war die Basisrente ursprünglich auch gedacht. Aber auch Gutverdiener:innen können von einer Basisrente profitieren, insbesondere wenn sie ihre Steuerlast senken wollen. Ob das in deinem Fall als Grenzgänger:in der Fall ist, ist fraglich. Denn durch unsere teils hohen Einzahlungen in die 1. und 2. Säule in der Schweiz bleibt für uns oft nicht mehr viel „Einspar-Potential“ übrig. Und ob sich dann ein oft teures und unflexibles Produkt wie die Basisrente lohnt ist fraglich. 
Basisrente

Was spricht für eine Basisrente?

Es gibt ein paar Gründe, die für eine Basisrente als Altersvorsorge sprechen:

Die Vorteile, die wir dir hier genannt haben, werden dir auch von den Provisionsberater:innen genannt, die dir Basisrentenverträge verkaufen wollen. Lass uns deshalb gemeinsam die Nachteile anschauen und das Ganze kritisch hinterfragen.

Basisrente

Was spricht gegen eine Basisrente?

Wir haben eben bereits erwähnt, dass sich die Basisrente vor allem für Selbstständige oder Gutverdiener:innen eignet. So zumindest wird es gesagt. Aber lohnt es sich für Gutverdiener:innen die in der Schweiz ihr Geld verdienen?
Gehen wir also einmal davon aus, dass du in der Schweiz angestellt bist und dort ein ansprechendes Gehalt bekommst. Warum empfinden wir diese Form der Geldanlage für dich dennoch nicht als sinnvoll?

Die Nachteile

Basisrente

Macht es Sinn als Grenzgänger:in die Basisrente zu nutzen?

Aus unserer Sicht lohnt sich die Basisrente nicht. Es gibt bessere Alternativen. Du solltest lieber darüber nachdenken, dein Geld selbst anzulegen. Besonders empfehlenswert für die Altersvorsorge sind breit gestreute ETFs. Die Kosten sind sehr gering und du bist sehr flexibel in der Verwendung des Geldes. Wenn du selbstständig bist und eine Grundabsicherung für dein Alter haben möchtest, kann sich die Basisrente für dich lohnen. Aber nur, wenn du es dir leisten kannst, die Einzahlungen so hoch anzusetzen, dass du den vollen Steuervorteil mitnimmst. Außerdem sollte es dann auf jeden Fall keines der Provisionsprodukte sein, sondern eine Nettopolice auf ETF-Basis. Diese kannst du bei einer Honorarberatung abschließen. Es gibt aber auch gute Angebote im Netz, die du direkt selbst abschließen kannst.

Grundsätzlich möchten wir dir an dieser Stelle noch einmal sagen, wie wichtig es ist, zusätzlich privat vorzusorgen. Ob du dafür einen Vertrag mit staatlicher Förderung in Anspruch nimmst, eine private Rentenversicherung nutzt oder das Ganze selbst in die Hand nimmst, bleibt dir überlassen. Alle privaten Vorsorgemöglichkeiten, die an Verträge gebunden sind, können aus unserer Sicht aber nur als zusätzliche Grundversorgung dienen. Wenn du aber eine attraktive Rendite erzielen und sinnvoll fürs Alter vorsorgen willst, dann kommst du nicht umhin, selbst zu investieren – frei von Verträgen. 

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