Steffen, 38, IoT Strategist

Sich mit dem Sparen und Anlegen zu befassen, dazu hatte Steffen keine große Lust. Und so kam es, dass er dies einem MLP Berater überlassen hat. Warum ihm schlecht wurde, als er seine Verträge mal genauer angeschaut hat? Das erfährst du hier.

Geldgeschichten Steffen

„Du bekommst ja Geld zurück, Papa!“ rief ich voller Erstaunen, als mein Vater beim Bezahlen im Supermarkt sein Rückgeld bekam. Ich muss so 4 oder 5 gewesen sein, und die wenigen Münzen, die mein Vater in seinen Geldbeutel packte, sahen für mich nach mehr aus als der 20 Mark Schein, mit dem er bezahlt hatte. Mein Vater hat nur gelacht und gesagt: „Tja, wenn es so einfach wäre, mehr Geld zu bekommen…“ 

Geld war in meiner Familie immer vorhanden. Nicht im Überfluss, und als „reich“ würde ich uns nicht bezeichnen, aber es ging uns sehr gut: 3 Kindern wurde das Studium ermöglicht, wir hatten ein großes Haus mit Garten und eigentlich alles, was man sich wünschen konnte, ohne dass wir teure und exotische Hobbies oder Spielzeuge hatten.

Taschengeld gab es schon immer, und dass man sich von Geld tolle Sachen kaufen konnte, hat sich bei mir früh manifestiert. Und so war mein Konto eher leer und als ich als Student eine Kreditkarte hatte, auch ständig überzogen – zumindest bis zum Ende des Monats, bis dann wieder Geld reinkam. Mich mit dem Sparen und Anlegen zu befassen, dazu hatte ich keine große Lust. Und so kam es, dass ich dies einem MLP Berater überlassen habe – auch auf Anraten meines großen Bruders, der, so wie auch meine Eltern, einige Produkte und Versicherungen dort bezogen hatte. Und was mein großer Bruder macht, das kann für mich ja nicht schlecht sein. Also habe ich diverse Lebens- und Rentenversicherungen, sowie Sachversicherungen, abgeschlossen. Dies waren dann gerne auch mal Kombiprodukte aus BU und Rentenversicherung. Vor allem aber auch habe ich in aktiv gemanagte Fonds investiert. Da ich als Ingenieur in der Schweiz immer ausreichend verdient habe, waren die monatlichen Ausgaben und Ansparungen ohne Probleme gedeckt.

Als wir dann aber eine Immobilie gekauft und zwei Kinder hatten, und unsere Finanzen mal genauer durchleuchtet hatten, wurde mir richtig schlecht: jeder Vertrag, jedes Produkt für sich genommen war kein schlechtes, aber in Kombination und vor allem aber auch im Hinblick auf meine Lebensumstände absolut unpassend und unflexibel. Dadurch, dass bspw. mein Wohnsitz lange Jahre im Ausland war, konnte ich keine einzige meiner Rentenversicherungen steuermindernd einsetzen – habe also direkt Geld liegen lassen. Vor allem aber wurde nicht auf meine Bedürfnisse eingegangen: bspw. hatte ich eine Unfallversicherung abgeschlossen, die ich niemals gebraucht hätte in der Schweiz, da ich dort über den Arbeitgeber UV versichert war. Auch die Kosten für die gemanagten Fonds waren weit über dem, was ein passiver Fonds gekostet hätte. Und das sogar bei ähnlichen Gewinnen.

Im Rückblick betrachtet hat der Anlageberater sicherlich am besten abgeschnitten, was vor allem aber an meiner Naivität und meinem Desinteresse lag.
Heute beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema und ärgere mich darüber, mehrere 10tausende von Euro an Gebühren und Vertragsabschlusskosten gezahlt zu haben.
Dass ich nun, Dank Josephine und Anna, auf einem guten Weg bin, selbstbestimmt meine Finanzen zu regeln; mit Produkten, die zu mir passen, die ich verstehe und die mir vor allem Flexibilität bieten: das beruhigt mich.

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